Vorgeschichte
Elmschenhagen war zu Beginn des letzten Jahrhunderts ein idyllisches Bauerndorf mit strohgedeckten Häusern, die unter alten Ulmen am Dorfteich zu finden waren. Durch die dichte Bebauung bestand erhöhte Ausbreitungsgefahr des Feuers. Verordnungen im Umgang mit Feuer und offenem Licht, Lagerung von leicht brennbarem Material sowie bauliche Vorschriften wurden erlassen. Auch an die Bekämpfung von Bränden sowie an die Regulierung des Schadens wurde gedacht (Zwangsversicherung von Gebäuden).
Die Brandbekämpfung besorgte die Brandwehr.

ieser gehörten alle Bürger an. Sie war so reglementiert, dass im Falle eines Brandes den Berufsgruppen bestimmte Aufgaben zufielen. Handwerker mussten ihre Werkzeuge, soweit sie nützlich sein könnten, mitbringen, und Hausbesitzer hatten Ledereimer bereitzuhalten. Die Leitung der Einsätze übernahm ein dafür bestimmter Hauptmann.
Wie gut so eine Brandwehr organisiert war kann einem Beispiel des Jahres 1877 entnommen werden:
Nach einem Blitzeinschlag brannte ein Hof. Die Löschmannschaft trat unverzüglich an, konnte aber als solche nicht sogleich tätig werden, da die Spritze nicht zu finden war. Nach gründlichem Suchen wurde sie endlich auf dem Kornspeicher der Pastorenscheune entdeckt.

Das grosse Feuer
20. April 1903: Als das Feuer gegen 10 Uhr vormittags bemerkt wurde, stand die Scheune des Bauern Hugo Arp bereits in hellen Flammen. Begünstigt durch den Nordweststurm gingen, noch bevor wirksame Gegenmaßnahmen ergriffen werden konnten, das Wohnhaus Arps sowie das gesamte Anwesen des Bauern Wörpel, eine Räucherkate und das Schulhaus in Flammen auf.. Als der Brand schließlich die harte Bedachung der Kirche zerstörte und auf deren Dachstuhl übergriff, konnte mit den inzwischen eingetroffenen grossen Dampfspritzen der Berufsfeuerwehr Kiel und der Kaiserlichen Werft dieses Feuer wirkungsvoll bekämpft und die Kirche gerettet werden, während die Wehren von Gaarden, Rönne, Ellerbek, Hassee-Winterbek, Wellsee, Meimersdorf, Wellingdorf und Raisdorf einer weiteren Ausbreitung mit zwanzig Spritzen entgegenwirken.
Aus den ausgebrannten Höfen konnte nur Arp sein Vieh retten, während Wörpel seinen gesamten Besitz verlor. Auch aus der gut gefüllten Räucherkate war nichts zu retten.
Das Fazit dieser Katastrophe: Sieben Gebäude brannten vollständig nieder, die Kirche wurde beschädigt, sechs Pferde, 28 Kühe, 39 Schweine und eine Menge Kleinvieh wurden ein Opfer der Flammen.
Die Ursache des Feuers konnte nie ermittelt werden.

Die Gründung
Nach diesem Ereignis wurde in Elmschenhagen der Ruf nach einer organisierten Feuerwehr laut. Seitens des Amtes Kloster Preetz erhielt der damalige Hauptmann der Brandwehr Elmschenhagen, Emil Schmidt, den Auftrag zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Am 30. November 1903 wurde die Freiwillige Feuerwehr Elmschenhagen mit einer Stärke von 35 Mann in der Gastwirtschaft Schurbohm (heute: Erholung) gegründet. Zum Wehrführer wurde der Bauunternehmer Christian Flenker gewählt, zu seinem Stellverstreter wurde Emil Schmidt.

1903
Gründung der FF Elmschenhagen

1904
Elmschenhagen bekommt einen Amtsbezirk und bald darauf wird der Elmschenhagener Wehrführer gleichzeitig Amtswehrführer. Die Wehr erhält eine handbetriebene Saug- und Druckspritze, mehrere Hakenleitern und eine neue Schiebeleiter.
Eine Feuerwehrkapelle wird aufgestellt. Sie bestand bis nach dem zweiten Weltkrieg

1907
Das erste Feuerwehrhaus wird gebaut

1914
Die Wehr ist auf eine Stärke von 50 Kameraden angewachsen. Infolge des Krieges reduziert sich die Zahl der Aktiven Mitglieder erheblich. Auch der Wehrführer und später sein Vertreter wurden eingezogen. Während des Krieges konnte sich die Wehr für ein Jahr einer zur Probe überlassenen vierrädrigen Motorspritze erfreuen.

1921
Eine Dampfspritze wird von der Reichswerft gekauft

1924
Erwerb einer Kleinmotorspritze der Marke Fischer-Görlitz. Die Freiwillige Feuerwehr Kroog wird gegründet. Ihr erster Hauptmann wird Herrmann Stave

1928
Das 25jährige Stiftungsfest wird in Verbindung mit dem Kreisfeuerwehrtag des Kreises Plön in Elmschenhagen mit Empfängen, Kommers, Brandmanöver und Festbällen in vier Sälen begangen. In den ersten 25 Jahren wurde die Elmschenhagener Wehr bei 38 größeren Bränden eingesetzt: 9 im eigenen Ort, in Rönne 8, Wellsee 3, Klausdorf 8, Raisdorf 4, Moorsee, Gaarden und Wellingdorf je zweimal.

1933
Die Lederhelme werden abgeschafft und durch Metallhelme ersetzt. In den folgenden Jahren sank das Interesse am Feuerwehrdienst.

1934
Es mehren sich die Austritte. Nach dem Abgang des Wehrführers wird Hans Flenker (Amts-)Wehrführer. Löschzug Elmschenhagen führt E. Galenschewsky, Löschzug Kroog Artur Rausch.
Die Wehr erhält ihr erstes Kraftfahrzeug: einen umgebauten Kreisler-Pkw mit einer Tragkraftspritze im Fond

1938
Neben der FF wird eine Zwangsfeuerwehr eingerichtet.

1939
Elmschenhagen wird nach Kiel eingemeindet. Löschzug Elmschenhagen wird nun Löschzug 13 im Kreisverband Kiel, Kroog wird Löschzug 14.
Zu dieser Zeit beträgt die Stärke der Wehr noch 25 Mann.

1940
Der gleich Anfang des Jahres benannte neue Wehrführer Franz Osbahr hat in den folgenden fünf Jahren die schwerste und einsatzhäufigste Zeit der Elmschenhagener Feuerwehrgeschichte zu bewältigen.
Drei Aktive der Wehr kehren aus dem Kriege nicht mehr zurück.

1945
Der Zusammenbruch des 3. Reiches führte auch schlagartig zu einem Ende der Einsätze. Als Folge davon betrachteten sich Kiels Freiwillige Feuerwehren als überflüssig und lösten sich auf – alleine die Elmschenhagener gingen an den Wiederaufbau des teilweise zerstörten Gerätehauses.
Aus dem vorhandenen Nachlass der Wehren wurden Fahrzeuge und Ausrüstung besorgt: Somit war die Einsatzfähigkeit wieder hergestellt. Auch die kulturellen und gesellschaftlichen Aufgaben wurden wieder wahrgenommen.

1953
Das 50jährige Stiftungsfest wird begangen. Zu Wettkämpfen und einem Brandmanöver treffen sich die Wehren des früheren Amtsbezirks und die Berufsfeuerwehr Kiel an der Stelle, wo 25 Jahre später mit dem Bau des neuen Gerätehauses begonnen wird.

1960
Ein Unimog-Fahrzeug (ZS) wird übernommen.

1964
Ein neues LF 8 und ein LF 16 TS werden der Wehr übergeben.

1971
Die Wehr erhält einen SKW (ZS)

1975
Bei der Waldbrandbekämpfung in Niedersachsen werden auch Kameraden der Elmschenhagener Wehr eingesetzt.
Die Wehr erhält ein Entgiftungsfahrzeug (EF)

1976
Bei dem Kerbholzlauf im Rahmen des Kieler Umschlages wird unsere Wehr für ihren Beitrag mit der „Bürgermeister sien Büx“ geehrt. Thema des Beitrages: Das nicht mehr unseren Anforderungen genügende Gerätehaus.

1977
Wegen dringenden Bedarfs werden vier Hand-Sprechfunkgeräte beschafft. Den weitaus größten Teil der Kosten von DM 8500,00 trägt die Wehr selber.
Die Stadt Kiel beschließt den Neubau des Gerätehauses für die Jahre 1978/79 und bewilligt dafür DM 305.000,00.
Gründung der Jugendfeuerwehr E´hagen

1978
Das 75jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Elmschenhagen wird zusammen mit der 20-Jahr-Feier des Stadtfeuerwehrverbandes Kiel festlich begangen.
Die Stärke der Wehr beträgt 40 Aktive und 6 verdiente Kameraden in der Ehrenabteilung. Die Zahl der Mitglieder der Jugendwehr wird auf 25 gehalten.
Ein Kamerad der Wehr fährt zur Bekämpfung der Ölkatastrophe nach Frankreich.

1979
Einweihung des neuen Gerätehaus

1981
Ausmusterung der alten LF8/TS8
Übernahme eines neuen LF8/TS8
(LF8/TS8: Löschfahrzeug mit einer Feuerwehr-Kreiselpumpe die eine Leistung von
800 Litern pro Minute hat und einer Tragkraftpumpe von ebenfalls 800 l/min.)

1984
Übernahme eines FUKW-Tel (Funkkommando-Wagen)

1985
Fertigstellung einer zusätzlichen Garage
Auszeichnung des Bronzenen Feuerwehrbeils

1986
Für einen Monat erhielt die Wehr einen ABC-Erkundungstruppkraftwagen (ErKTrKW), dass danach der FF Wellsee übergeben wurde

1987
Feiert die Jugendabteilung der Wehr ihr 10jähriges Bestehen.

1989
Führt ein großer Sturm zu 38 Einsätzen.

1993
Feierte die Elmschenhagener Wehr ihr 90jähriges Bestehen, welches gleichzeitig mit einer Fahnenweihe vollzogen wurde. Ein Zugunglück in Raisdorf überschattete das Jubiläumsjahr.

1995
Frank Techen wird zum Wehrführer gewählt
Übernahme eines neuen SW 2000-Tr und eines Reaktorerkundungsfahrzeuges

1998
Aufgrund eines Fahrzeugmangels erhielten wir Übergangsweise für ein Jahr ein LF 16

1999
Unser Wehrführer und langjähriger Kamerad Frank Techen stirbt unerwartet, Ralf Otto wird zum neuen Wehrführer gewählt
Übergabe eines neuen LF8/6

2001
Brannte es in der Ostseehalle und im Ostuferhafen wurde ein Transportschiff vom Feuer überrascht

2002
Brandstifter setzte 14 Gartenbuden in Brand.
Es kam eine große Schlechtwetterfront auf Kiel zu und setzte die Tiefgarage des Möbelhauses IKEA zur Eröffnung, sowie Teile der Autobahn unter Wasser.
Die Wehr war den ganzen Tag damit beschäftigt, das überschüssige Wasser abzupumpen.

2003
Feiert unsere Wehr ihr 100-Jähriges Bestehen mit Musik, Festkommers und nächtlicher Arbeit.
Fertigstellung einer weiteren Fahrzeughalle und Renovierung des Gerätehauses.

2004
Da die Anzahl unserer aktiven Kameraden stetig anstieg, erhielten wir einen MTW um dem weiteren Dienstbetrieb gerecht zu werden.

2005 und 2006
nutzten wir, um unser Feuerwehrhaus durch eine unverhoffte Grundstückserweiterung zu verschönern. Der hierfür lange gewünschte Zaun wurde im Herbst 2006 Realität.

2007
Im Februar wurde unser in die Jahre gekommener MTW durch ein neues MZF ersetzt.

Ende März konnten wir durch eine großzügige Zuwendung der Fielmann AG unser Grundstück optisch mit Grünpflanzen, Bäumen und Rasen verschönern.
Im Juni wurde der Reaktorerkundungskraftwagen durch einen Gerätewagen Dekon(GW-Dekon) ersetzt.

Am 27.10.2007 feierte unsere Jugendwehr ihr 30 jähriges Bestehen

2008
Am 30.9.2008 erhielten wir im Tausch für unser LF8 ein LF16/TS

2013
Im Februar erhielten wir als Ersatz für unser LF16/TS ein LF 20 KatS

2014
In diesem Jahr erhielten wir als Ersatz für unser LF 8/6 ein weiteres LF 20 KatS

2015
Am 11.7.2015 feierten wir mit vielen anderen Vertretern der Wehren des Stadtfeuerwehrverbandes und der Umlandgemeinden das 112-jährige Bestehen unserer Wehr.